Ernährungspyramide für Kinder 

Gerade bei Kindern ist eine gesunde Ernährung aus verschiedenen Gründen wichtig – die kleinen Körper befinden sich noch im Wachstum, ein nährstoffreicher, ausgewogener Speiseplan ist deshalb ein Muss. Zugleich legen Eltern in den ersten Lebensjahren ihrer Kinder den Grundstein für deren zukünftige Essgewohnheiten. Hier bietet sich eine einmalige Chance, die Kleinsten mit den Vorteilen gesunder Lebensmittel vertraut zu machen.

Die Ernährungspyramide als Leitfaden

LEine perfekte, weil einfach verständliche Darstellung eines bestmöglichen Speiseplans ist die Ernährungspyramide. Die grafische Darstellung, in Ampelfarben unterlegt, zeigt auf einen Blick, welche Lebensmittel in welchen Mengen empfohlen sind. Die Portionen können sich Kinder ab dem ersten Grundschuljahr leicht selbst merken, da die Stufen der Pyramide auf den sechs Ebenen kontinuierlich abnehmen.

Die Farben der Ernährungspyramide

Grün

Angepasst an die Bedürfnisse von Kindern bilden sechs Portionen (Gläser) Wasser und anderer gesunder Getränke die Basis.

Grün

Die fünfte und vierte Treppe der Pyramide nehmen Obst und Gemüse, aber auch Getreideprodukte wie Brot, Nudeln oder Reis ein.

Gelb

Auf Stufe drei stehen die Proteinlieferanten Fleisch, Milch, Eier, Fisch und Milchprodukte.

Rot

Auf den beiden oberen Stufen sind Fette und Süßes zu finden.

Die Größe der Portionen sind ebenfalls nachvollziehbar – genau wie bei der Ernährungspyramide für Erwachsene ist die Hand der Maßstab, in diesem Fall die Größe der Kinderhand. Das simple Modell lässt sich, am Kühlschrank oder in der Kita angepinnt, leicht verinnerlichen.

Kinder in der Entwicklung stärken

Das System der Ernährungspyramide und der Farbcode sind immer gleich – doch wer genauer hinschaut, entdeckt bei der Version für Kinder einige Unterschiede gegenüber dem empfohlenen Speiseplan für Erwachsene. Das hat gute Gründe. Beim Essen für die „Großen“ kommt es vor allem auf hinreichende Zufuhr von Eiweißen und ein Vermeiden von übermäßig kalorienhaltigen Speisen an.

Kinder haben andere Bedürfnisse hinsichtlich der Aufnahme von Vitaminen und Mineralstoffen. Außerdem lässt sich mit der Umsetzung der Ernährungspyramide Mangelernährung vermeiden. Dieses Phänomen ist auch in Industrieländern nicht unbekannt – die Betroffenen essen nicht zu wenig, sondern falsch. Ein Zuviel an „leeren“ Kalorien und ein Zuwenig an wichtigen Vitaminen und Spurenelementen kann zu zahlreichen gesundheitlichen Problemen wie Übergewicht und Diabetes schon im Kindesalter führen und die körperliche und geistige Entwicklung stark beeinträchtigen.

Wichtige Vitamine für Kinder

Mit einer ausgewogenen Ernährung nach dem Pyramidenschema nehmen Kinder mit dem täglichen Speiseplan die Vitamine, die sie benötigen, mit der Nahrung auf. Vor allem frisches Obst und Gemüse sind ausgezeichnete Vitaminquellen, aber auch Milchprodukte oder Fisch gehören zu den empfohlenen Speisen. Ebenso wie Erwachsene sind Kinder auf folgende Bestandteile der Ernährung angewiesen:

Eiweiß – Fett – Natrium – Chlorid – Kalium – Magnesium  – Kalzium – Eisen – Folat – Zink – Jod – Vitamin A (Retinol) – Vitamin B 1 – Vitamin B 2 – Vitamin B 6 – Vitamin B 12 – Vitamin C – Vitamin E – Vitamin K

Eiweiße aus tierischen und pflanzlichen Quellen sind unmittelbare Energielieferanten, doch auch Fette, und hier besonders solche mit hohem Anteil an ungesättigten Fettsäuren, liefern dem Körper Energie. Kalzium ist für Kinder aufgrund des Knochenwachstums und der Ausbildung der Zähne von hoher Bedeutung, und eine ausgewogene Versorgung mit Vitaminen stärkt die Abwehrkräfte.

Essen für Kinder gut und ohne Aufwand

Dass sich Eltern bei der Zubereitung von Mahlzeiten und Snacks für ihre Kinder an der Ernährungspyramide orientieren sollten, bedeutet keinen erhöhten Aufwand – im Gegenteil lässt sich dies mit einer gesunden Ernährung auch für die Erwachsenen leicht umsetzen. Ohnehin ist das elterliche Vorbild in den ersten Lebensjahren des Kindes besonders wichtig – wenn man selbst bevorzugt Fastfood und Süßigkeiten konsumiert, stehen die Chancen nicht gut, den Nachwuchs von einer gesunden Lebensweise zu überzeugen. Sind die Hauptmahlzeiten im Kreis der Familie entsprechend den Stufen der Ernährungspyramide gestaltet, mit einem Schwerpunkt auf frischem Gemüse und abwechslungsreichem Obst, fällt für Kinder keine Mehrarbeit an.

Essen und Trinken in der Schule

Wenn Kinder in die Kita und später in die Schule gehen, wird ein Teil der Mahlzeiten außer Haus eingenommen. Erfreulicherweise wird in vielen Kindergarten inzwischen gutes Essverhalten vermittelt. Mehr Freiheit haben Eltern – und Kinder – ab dem ersten Schuljahr. Doch auch hier kann positiver Einfluss ausgeübt werden, zunächst mit einem gesunden Frühstück, beispielsweise bestehend aus einem warmen Kakao, einer Scheibe Vollkornbrot mit Belag und einem Stück Obst, oder auch aus einer Schale Müsli, am besten selbst gemischt und ohne versteckte Zuckerbeigaben.

Auch das Pausenbrot muss nicht nur gesund, sondern auch attraktiv und abwechslungsreich sein, denn sonst wird es verschmäht. Spätestens wenn die Kleinen das erste Taschengeld bekommen, ist die Versuchung groß, statt eines faden Brotes einen ungesunden Snack zu kaufen. Abwechslung, knackige Beläge wie Salatblätter und Paprikastreifen und bunte Farben machen die kleine Mahlzeit für die Pause viel attraktiver.

Fazit: Die Bausteine für eine gesunde Kinderentwicklung

Mit angemessener Ernährung, die alle Bedürfnisse des wachsenden Kinderkörpers berücksichtigt, schaffen Eltern eine Grundlage nicht nur für die Entwicklung während der Kinder- und Teenagerzeit. Auch für die spätere Gesundheit lässt sich in diesem frühen Alter viel tun. So können verantwortungsbewusste Eltern mit Mahlzeiten nach der Ernährungspyramide Karies und sogenannten Zivilisationskrankheiten im Erwachsenenalter vorbeugen und ihren Sprößlingen einen aktiven, positiven Lebensstil vermitteln.